Nach all den Tipps, die ich auf dem Blog schon gegeben hab, gibt es nun mal Fehler. Für mich kann man sich in der Fotografie nur weiterentwickeln, wenn man reflektiert. Das bedeutet, ich schau mir nach jeder Fototour die Bilder an und wenn mir etwas nicht gefällt, geh ich dem auf den Grund. Dabei habe ich schon einige Fehler in der Blendenwahl gefunden, die das Bild anders wirken ließen, als ich es wollte. Machst du vielleicht auch diese Blendenfehler?
Die größtmögliche Blendenöffnung nutzen

Die größtmöglichst geöffnete Blende kann gut gehen, aber die meisten Objektive haben nicht die beste Schärfe, wenn die Blende größtmöglich geöffnet ist. Vor allem wenn du noch nicht im Fokussieren geübt bist oder deine Kamera zu langsam für die Situation automatisch fokussiert, kann dein Bild für den virtuellen Papierkorb sein. Denn meist sind die Schärfebereich bei komplett geöffneter Blende nur noch ein paar Zentimeter breit. Vor allem bei Objektiven mit f/1.4 bis f/2 ist es immens schwierig, bei Bewegung den gewünschten scharfen Bereich wirklich scharf auf dem Bild abzulichten. Somit gibt es mindestens zwei Situation, in denen eine sehr weit geöffnete Blende ein Fehler ist (den ich auch oft am Anfang begangen hab).
Der Sinn des scharfen Bildbereichs – deshalb die beste Schärfe nutzen
Die Schärfe im Beld lenkt die Aufmerksamkeit des Betrachters. Damit du diesen Effekt nutzen kannst, sollte deine Blende so gewählt sein, dass dein Hauptmotiv auch wirklich scharf ist.
„Ausbügeln“ des Fehlers der Nutzung der kleinsten Blenden
Wegen dem Problem, dass du nicht die beste Schärfe deiner Kamera nutzt, wenn die Blende am weistesten offen ist: Blende immer 1-2 Stufen ab. Wenn du Bewegung fotografierst, ist das Abblenden von deinen Fähigkeiten abhängig. Aber um den gewünschten Bereich scharf zu halten, hilft dabei auch 3-6 Stufen abzublenden.

Blende nicht an das Motiv angepasst

Die Blende nicht an das Motiv anzupassen, war einer meiner ersten Fehler. Meine Anfangszeit ist nun schon einige Zeit her ist, aber dieser Fehler hat mich sehr geärgert. Dann hab ich mich in der Fotografietheorie weitergebildet und so einiges an dem Fehler verstanden – Weiterbildung lohnt sich .
Kommen wir zurück zum Fehler und der Behebung: Natürlich brauchst du andere Blenden bei Makro- , Landschafts- oder Tierfotografie. Aber auch in jedem Bereich setze ich unterschiedliche Blenden ein.
Blenden in unterschiedlichen Fotobereichen
Landschaft wirkt meist wirklich nur abgeblendet (kleinere Blendenöffnung), außer du hast Requisiten, die die Weite der Landschaft anders einrahmen.
Im Tierbereich wird meist eine große Öffnung der Blende genutzt, um den Fokus des Betrachters mehr aufs Tier zu legen. Aber auch abgeblendet in der Umgebung eingerahmt kann ein Tierbild gut wirken.
Bei der Makrofotografie (wobei ich eher Nahaufnahmen aufnehme, Makros sind doch nochmal ein Stück anders aufgenommen) wird auch meist mit geringer Tiefenschärfe gearbeitet. Damit die Schärfe ins Bild kommt, wird meist nachbearbeitet (Focus stacking), z.B. bei Insekten.
In der Peoplefotografie kannst du auch alles mit deiner Blende machen. Aber du solltest schauen, dass entweder bei Unschärfe die Umgebung wirklich zum Motiv passt (meist sollte der Hindergrund sich still verhalten) oder bei Schärfe sich dein Motiv in die Umgebung anpasst.

„Ausbügeln“ des Fehlers der Nichtanpassung

Bei People- und Tierfotografie kannst du viel mit der Blende spielen, dabei ist immer zu beachten, was du mit deinem Bild aussagen willst und worauf das Auge des Betrachters gelenkt werden soll. Du kannst einen Lieblingsblendenbereich haben, aber solltest die genutzte Blende immer auf die Situation und die gewünschte Bildwirkung anpassen. Trau dich ruhig mal in ungeübte Blendenbereiche. Ich arbeitete am Anfang immer nur mit 2-3 Blendenbereichen, was leider nicht immer der Bildwirkung oder Fotografiesituation zuträglich war.
Blendeneinstellung nicht im Zusammenhang mit anderen Einstellungen beachtet

Dies war auch ein Fehler meiner Anfangszeit, der mir zunächst den letzten Nerv raubte. Natürlich solltest du dich so schnell wie möglich in den manuellen Modus bewegen, damit du wirklich die komplette Kontrolle hast, wie dein Bild aufgenommen wird. Aber sich zuerst damit auseinanderzusetzen, wie die verschiedenen Einstellungen sich beeinflussen, rettet Nerven. Dabei spiele ich nicht nur auf die Theorie an, sondern auch auf das Gefühl, wie man die verschiedenen Einstellungen kombiniert.
Wie du dein Gefühl trainieren kannst
Ein Blick in die Bilddetails, wenn du im Automatikmodus fotografiert hast, oder auf die Kamera im Halbautomatikmodus, kann helfen das Gefühl zu schulen. Dieser Blick auf die Einstellungen bringt dir meist nur einen groben Überblick, wie die Blende mit anderen Einstellungsmöglichkeiten zusammenhängt. Wenn du die Feinheiten der Einstellungen erfahren willst, hilft eine Analyse des Bildes, seiner Wirkung und der Umgebungsbedingung bei Aufnahme in Kombination mit den Einstellungen.
Zudem kannst du dich auch mit Bildern von anderen Fotografen befassen. Es gibt einige Social Media-Gruppen, in denen du Bilder mit bekanntgegebenen Exifs (Einstellungen) von anderen Fotografen, analysieren kannst. Beachte aber bitte, dass diese Fotos durch Kameraeinstellungen oder spätere Bildbearbeitungsprogramme noch entwickelt sind. Sie spiegeln als nie 100% des Ursprungfotos wieder. Am besten fragst du auch nach dem Umgebungsbedingungen bei der Aufnahme, damit du noch mehr verstehst, wie das Bild entstanden ist.
„Ausbügeln“ des Fehlers der Nichtbeachtung der anderen Einstellungen

Wenn du noch nicht genügend Theoriewissen angehäuft hast, kannst du zunächst den Automatikmodus wählen. Wenn du mit der Blende schon spielen willst, nutze Belichtungsautomatik. Dabei wählt deine Kamera selber die Belichtung. Du musst zwar aufpassen, dass du die Grenzen der Anpassung nicht sprengst, aber brauchst dir nicht viele Gedanken um die Belichtungszeit machen. Somit kannst du die Blende zunächst fast ohne weitere Bedenken erkunden.
Aber die Automatikmodi bringen nie die besten Ergebnisse hervor. Somit würde ich dir raten, sich über die Einstellmöglichkeiten deiner Kamera zu belesen – also Theoriewissen über die Blende anzuhäufen. Zusätzlich kannst du dein Gefühl mit Bildanalye und Praxiserfahrung schulen, damit du bald im manuellen Modus deine Bildvorstellungen verwirklichen kannst.
Welchen Fehler hast du (in deiner Anfängerzeit) gemacht?
Kennst du einen weiteren Fehler? Wie hast du einen der Fehler „ausgebügelt“?
Fotografie ist meine Passion. Mit Wertblicke stehe ich hinter der Kamera und lebe meine Leidenschaft aus – möglicherweise mit dir oder deinem Liebling vor der Kamera? Aber auch dieser Blog lässt die Fotografie in meinem Leben vermehrt aufleben. Wenn du Fragen zu Fotografie oder Bildumsetzung hast, helfe ich dir gern. Schreib einfach an info@maloutainment.de oder nutze das Kontaktformular. Ansonsten sehe ich dich auch gern bei einem Shooting – für Infos: www.wertblicke de oder Mail an fotografie@maloutainment.de. Ich wünsche dir gutes Gelingen beim Einsetzen deiner Blende !
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